Sucht überwinden: Die besten Tipps

Bei dem Thema Sucht denken wir in der Regel zuerst an Drogen, Alkohol und Medikamente, dabei kann der Mensch auch nach Verhaltensweisen süchtig werden, man denke nur an die Menschen, die in jeder freien Minute ihr Smartphone in der Hand halten. Wie kann man eine Sucht überwinden? Der heutige Artikel gibt Tipps, wie Sie Ihre Sucht in den Griff bekommen.

 

Sucht überwinden – aber wie?

Tipps aus dem Buch von Reinhard Haller

90 Prozent der Menschen sind in irgendeiner Weise süchtig. Der Wunsch, der Realität mit Hilfe der persönlichen Süchte in irgendeiner Weise zu entfliehen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Neben den stoffgebundenen Süchten wie Alkohol, Drogen, Medikamente und Essen können auch an nicht-stoffgebundenen Verhaltensweisen zu einer Sucht ausarten. Der Internetsüchtige hängt Tag und Nacht vor dem Computer, was durch den Bewegungsmangel sogar zu einer Thrombose führen kann. Menschen können auch arbeitssüchtig, sexsüchtig oder sportsüchtig werden. Jedes menschliche Verhalten kann zur Sucht ausarten.

Sucht oder Freiheit?

Süchte haben eines gemeinsam: Sie nehmen dem Menschen die Entscheidungsfreiheit. Im Gegensatz zur Gewohnheit, die wir recht problemlos unterbrechen können, wenn wir es für notwendig erachten, haben wir bei der Sucht diese Freiheit nicht. Wir folgen einem inneren Skript, auf das wir (scheinbar) keinen Einfluss mehr haben. Doch wie kann man eine Sucht überwinden?

Bewusstsein schaffen

Wenn wir nicht wissen, dass wir süchtig sind, können wir die Sucht auch nicht überwinden. Was so banal und einfach klingt, ist der erste wichtige Schritt in der Suchtbekämpfung. Es ist nicht gerade angenehm, sich einzugestehen, von irgendetwas abhängig zu sein. Also rechtfertigt unser Inneres die Sucht mit allen Mitteln. Natürlich wissen nur wir, warum es so wichtig ist, von morgens bis abends am Internet zu hängen. Oder wir sind sicher, heute in der Spielhallen den Verlust zurückzugewinnen. Oder … die Liste der Auflüchte ist lang.

Erst, wenn man das Problem erkennt und die Situation neutral beurteilen kann, geht es voran. Erstellen Sie eine Kosten-Nutzen-Bilanz: Was bringt ihr Verhalten Ihnen? Und was kostet es? Welche Seite überwiegt? Sucht beginnt dort, wo die Nachteile des Verhaltens die Vorteile überwiegen. Sport ist gesund, aber wenn der Sportler für niemanden mehr Zeit hat, sich selbst unter Druck setzt und zunehmend mit orthopädischen Problemen wegen Überlastung kämpft, dann kippt die Waage in Richtung Sucht. Das Verhalten ist nicht mehr gesund, es beginnt, zu viele Nachteile zu entwickeln.

Im nächsten Schritt überlegen Sie, wie stark Sie abhängig sind. Diese Schritte sind mit therapeutischer Unterstützung und Feedback von außen leichter zu bewältigen als allen, da wir uns, wie schon erwähnt, gerne in die eigene Tasche lügen, um unseren Selbstwert nicht zu gefährden.

Einen Entschuss fassen

Nur Sie selbst können sich von Ihrer Sucht befreien. Keine noch so teure Klinik, kein noch so begabter Therapeut kann den vor Ihnen liegenden Weg für Sie bewältigen. Andere Menschen können nur begleiten, gehen müssen Sie selbst. Und Sie müssen frei den Entschluss fassen, die Sucht zu überwinden.

Abschied vom Suchtmittel

Eigentlich muss man das Suchtverhalten nur sein lassen. Die Tatsache, dass es theoretisch so einfach scheint, hat schon viele Süchtige zur Verzweiflung gebracht. In der Realität ist es weniger leicht: Man muss den Suchtreflex unterdrücken, immer wieder, muss auf die Flucht verzichten, die die Sucht einem ermöglicht, man muss Krisen ohne Hilfe des Suchtmittels bewältigen.

Wer ist stärker – ich oder ich?

Es ist hilfreich, zum eigenen Suchtverhalten eine Distanz zu entwickeln und das eigene Verhalten aus der Perspektive eines inneren Therapeuten anzusehen. „Ah, du hattest da gerade einen Konflikt und es geht dir nicht gut. Du möchtest dich erholen, suchst den Rausch/die Ablenkung.“

Bewältigung des suchtfreien Lebens

Gelebte Abstinenz kann man mit einem Marsch durch eine Wüste oder einer Expedition in ein wenig wirtliches, fremdes Land vergleichen. Es hilft, wenn man sich bewusst macht, dass Verzicht nicht nur nimmt, sondern auch gibt (Martin Heidegger). Betrachten Sie die Abstinenz als sportliche Herausforderung. Stellen Sie sich vor, jemand anders hätte den gleichen inneren Suchtdruck wie Sie selbst. Würden Sie seine Leistung, wenn er trotz des starken Verlanges verzichtet, nicht mit Lob und Anerkennung honorieren? Genau diese Anerkennung sollten Sie sich selbst ebenfalls zusprechen. Sehen sie die Abstinenz nicht als Makel, sondern als elitäre Leistung, auf die Sie stolz sein können und müssen!

Denken Sie in Etappen. Es geht immer nur um den heutigen Tag, nicht gleich um das ganze Jahr oder den Rest des Lebens. Ein solcher Gedanke lässt nämlich verzweifeln.

Viele weitere Tipps und konkrete Geschichten und Fallbeispiele finden Sie im Ratgeber „(Un)Glück der Sucht“ von Reinhard Haller.

(Un)Glück der Sucht Ratgeber von Reinhard Haller: Das ist es, wonach wir ständig streben: Harmonie, Geborgenheit, Lust, Liebe und Glück. Wenn die Sehnsucht des Menschen nach diesen Urbedürfnissen entgleitet, wenn er immer mehr davon haben will und keine Grenzen mehr kennt, entsteht Sucht. Süchtig zu sein heißt, niemals genug zu kriegen, nie zufrieden zu sein und für wenige Stunden des Wohlbefindens den Preis zunehmender Unfreiheit zu bezahlen.Fernseh-, Internet- und Spielsucht, Alkohol-, Nikotin- und Drogenabhängigkeit, Ess-, Brech- und Magersucht, Liebes-, Sex-, Vergnügungs- und Arbeitssucht. Meist sind wir uns der eigenen, sich unbemerkt entwickelnden Süchte gar nicht bewusst. Wird die Sucht aber nicht rechtzeitig bekämpft, führt sie zu zunehmenden psychischen und sozialen Problemen, zum Verlust der Freiheit und letztlich zur Vereinsamung. Reinhard Haller analysiert die mannigfachen Ursachen der Sucht, beschreibt alltägliche süchtige Verhaltensweisen und krankhafte Formen der Abhängigkeit und zeigt Wege zu ihrer Überwindung auf. Der Mensch, der – ohne es zu merken – durch die Sucht einen großen Teil seiner Autonomie verloren hat, soll wieder Herr in seinem von der Sucht in Beschlag genommenen Hause werden.
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