Frischgebackene Eltern wollen alles richtig machen, dazu zählt auch die Ernährung des Säuglings. Lernen Sie im heutigen Tipp die neusten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Säuglingsernährung kennen. Lesen Sie, warum man Kuhmilch bereits nach dem sechsen Monat in kleinen Mengen einführen kann und dies sogar tun sollte.
Tipps zur Ernährung des Säuglings
Tipps von Valeria Föll
Säuglingsernährung aktuell – ein spannendes Forschungsgebiet
Lange hat man sich mit den Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen beschäftigt, die Forschungsergebnisse geben Anlass zur Sorge. Rund 15 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren sind übergewichtig, leider Tendenz steigend. Übergewicht und Adipositas stellen schon bei Kindern und Jugendlichen ein zunehmendes Krankheitsrisiko dar.
Das zunehmende Gewicht bei Kindern und Jugendlichen können wir sehr gut mit unseren heutigen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten erklären. Zu viele Lebensmittel die zu fett, zu süß und/oder zu salzig sind. Kommt noch ein Bewegungsmangel dazu, ist Übergewicht vorprogrammiert.
Betrachtet man die Entwicklung des Übergewichts allerdings nicht punktuell, sondern ganzheitlich, so muss man bereits noch vor der Entstehung des Embryos beginnen.
Heute weiß man, dass bereits das Ausganggewicht der Mutter vor der Schwangerschaft eine Rolle auf das Gewicht des Kindes spielt. Auch die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist entscheidend. Eine neue wissenschaftliche Erkenntnis (CHOP-Studie, Childhood Obesity Projekt) zeigt, dass auch die Form der frühkindlichen Ernährung einen langfristigen Einfluss auf das spätere Gewicht haben kann.
Mehrere epidemiologische Forschungsarbeiten zeigen, dass bei gestillten Kindern das Risiko von späterem Übergewicht signifikant niedriger ist als bei Kindern die mit industriell hergestellter Säuglingsnahrung ernährt wurden. Die Ursache sehen die Forscher in dem fast doppelt so hohen Gehalt an Proteinen in der industriell hergestellten Säuglingsnahrung. Die Ergebnisse der CHOP-Studie legen nahe, dass eine niedrigere Proteinzufuhr im Säuglingsalter das spätere Risiko von Übergewicht und Adipositas senken könnte.
Die Rolle der Beikost rückt immer mehr in den Fokus der Forscher. So weiß man heute, dass gestillte Kinder die Beikost viel eher akzeptieren. Das liegt an den Geschmackstoffen und Aromastoffen, die Babys mit der Muttermilch aufnehmen und somit schon kennen. Vorausgesetzt natürlich die Mutter ernährt sich während der Schwangerschaft und der Stillzeit vollwertig und ausgewogen.
Entgegen der früheren Meinung, dass allergiegefährdete Kinder Allergene meiden sollten, weiß man heute, dass der Körper allergene Lebensmittel in kleinen Häppchen kennen lernen sollte, um sie als ungefährlich einzustufen. So empfiehlt man zum Beispiel mit der Gabe von Kuhmilch nicht bis zum ersten Geburtstag zu warten, sondern diese nach dem 6. Lebensmonat in Form des Milch-Getreide-Breis in kleinen Menge (200 ml) zu geben (gilt selbstverständlich nicht für eine nachgewiesene Milcheiweißallergie).
Eine interessante wissenschaftlich bewiesene Erkenntnis bestärkt alle Eltern die keine Mühe scheuen für ihr Baby selber zu kochen: je mehr das Kind selbstgekochtes Essen bekommt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es später Obst und Gemüse viel besser akzeptiert. Diese Erkenntnis lässt sich sehr gut mit der Variabilität und Vielfalt beim Selberkochen erklären. Zudem wird der Umstieg auf die Familienkost dem Kind wesentlich erleichtert, da es ja die Kochkünste der Eltern kennt.
Wenn ich junge Eltern in meiner täglichen Arbeit über die Beikosteinführung informiere, höre ich sehr oft den Satz: „Ohh, dann habe ich bei meinem ersten Kind alles falsch gemacht!“. Meine Antwort lautet dann: „nein“, denn in der Ernährung gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, ich der Ernährung gibt es nur ein aktuell. Die Forschung schläft nicht und offenbart uns immer neuere Erkenntnisse. Unsere Aufgabe ist es dann, das „Richtige“ daraus zu machen.
Diese und weitere Tipps finden Sie im Ratgeber „Beikosteinführung: Babyleicht gemacht “ von Valeria Föll. Weitere E-Books der Autorin finden Sie hier.
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