Mit Kränkungen gelassen umgehen – die besten Tipps

In sozialen Beziehungen und in Konflikten geschieht es ständig, mal wissentlich und mal unwissentlich: die Kränkung. Jeder von uns wurde schon tief gekränkt von einer anderen Person; und jeder von uns hat eine andere Person auch gekränkt. Was macht die Kränkung so verletzend? Und wie können wir sie überwinden? Im heutigen Artikel gibt es Tipps, wie Sie mit Kränkungen am besten umgehen.

 

Gelassenheit im Umgang mit Kränkungen

Tipps aus dem Buch von Bärbel Wardetzki

Die Kränkung im zwischenmenschlichen Miteinander

Kränken und gekränkt werden kann man in jedem Bereich: beruflich, privat, in der Beziehung oder in Auseinandersetzungen. Die Kränkung ist ein direkter Angriff auf unser Selbstwertgefühl und so ist es zu verstehen, dass aus einer Kränkung heraus Beziehungen für immer abgebrochen werden und es sogar zu Kriegen und Morden kommen kann. Viele Morde haben ihre Ursache ursprünglich in einer Kränkung, die den Gekränkten so tief ins Mark getroffen hat, dass er sogar bereit ist, einen Mord begehen, um Rache zu üben und vermeintlich eine Art Gerechtigkeit herzustellen.

Weder der Rückzug noch die Racheaktion lösen die ehemals erfolgte Kränkung auf, im Gegenteil: Wann immer der Name der „Kränkungsleiche“ fällt, die wir im Keller liegen haben, werden wir daran erinnert.

Was einen Menschen kränkt, das kann sehr unterschiedlich sein. Meist treffen uns die Dinge, die genau auf einen wunden Punkt von uns zielen, der z.B. aus der Kindheit stammt. Was der eine mit einem lockeren Lachen übergeht, ist für den anderen eine tiefgehende Kränkung. Der Gekränkte bezieht die Ereignisse auf sich, während eine nicht gekränkte Person das Problem möglicherweise bei dem belässt, der es ausgesprochen hat. Er zieht sich den Schuh einfach nicht an, der ihm vor die Füße geschmissen wurde. Darum hat die Tatsache, dass Sie sich gekränkt fühlen, mehr mit Ihnen zu tun als mit der Kränkungstat.

Angriff auf das Selbstwertgefühl

Warum trifft uns die Kränkung bis ins Mark? Sie erschüttert unser Selbstwertgefühl und führt zu Selbstzweifeln und zu Verunsicherung. Daher sind Menschen mit einem stabilen Selbstwertgefühl nicht so leicht kränkbar wie Menschen, die ohnehin ständig an sich zweifeln. Nichtsdestotrotz ist jeder Mensch kränkbar, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.

Reaktion auf eine Kränkung

Die Gefühle, die von einer Kränkung ausgelöst werden, sind in erster Linie Schmerz, Wut, Scham und Angst. Da wir diese Gefühle nicht spüren möchten, kommt es häufig zu einer Kränkungsreaktion. Wir sind empört, wütend und denken möglicherweise an Rache. Der andere ist Schuld, Fremdanklage steht jetzt hoch im Kurs. Mit Wut und Verachtung möchten wir die Kränkungsreaktion ausblenden. Die Kränkungsreaktion ist mit einer Schreckreaktion vergleichbar. Wir erstarren innerlich und können nicht mehr klar denken. Daher ist es sinnvoll, aus der Beziehung zum Anderen für einen kürzeren oder längeren Moment hinauszutreten – ohne jedoch die Beziehung für immer abzubrechen. Verarbeiten wir die Kränkung nicht, so dient sie als Nährboden für spätere Enttäuschungen. Werden wir erneut auf ähnliche Weise gekränkt, so so reagieren wir in Zukunft noch heftiger.

Wunde Punkte ermitteln

Werden Sie gekränkt, so sollten Sie diese Erfahrung nutzen, um Ihre persönlichen wunden Punkte zu identifizieren. Welches schmerzliche Thema wurde angegriffen, dass in Ihnen noch nicht geheilt und verarbeitet wurde? Wenn Sie jemand anders gekränkt haben: Welchen wunden Punkt haben Sie bei dieser Person getroffen?

Kränkungen überwinden

Versuchen Sie, im Alltag Lob und Anerkennung stärker wahrzunehmen. Oft fokussieren wir uns auf das Negative. Stärken Sie Ihre Selbstachtung, damit Ihnen Kränkungen weniger zusetzen. Achten Sie auch darauf, ob Sie selbst sich regelmäßig abwerten; auch dies schwächt Ihr Selbstwertgefühl und macht Sie empfindlicher für die Kränkungen der anderen. Achten Sie auch darauf, wie Sie in Gedanken andere Menschen abwerten. Wer befürchtet, selbst abgewertet zu werden, wertet auch andere Menschen ab. Wenn Sie andere Menschen mit einem versöhnlichen Blick betrachten, können Sie auch Ihre eigenen Schwächen leichter verarbeiten.

Kränkung als Machtmittel

Nehmen wir an, Sie haben unbeabsichtigt jemanden gekränkt und möchten das wiedergutmachen. Der gekränkte Mensch hat Sie für sein Leid im Grunde verantwortlich gemacht und könnte auf die Idee kommen, die Situation zu nutzen, um Sie zu manipulieren, in dem er Ihnen Vorwürfe macht und Schuldgefühle auslöst. Diese Manipulationen können manchmal sehr subtil sein. Sie sollten darauf achten, auf ein solches Spiel nicht zu lange einzugehen, da es sich sonst zementiert und Sie aus der Rolle des Schuldigen kaum noch entkommen können. Menschen, die anderen grundsätzlich die Schuld zuschieben, benötigen klare Grenzen, um damit aufzuhören.

Viele weitere Tipps und konkrete Fallbeispiele finden Sie im Ratgeber „Nimms bitte nicht persönlich: Der gelassene Umgang mit Kränkungen“ von Bärbel Wardetzki.

Nimms bitte nicht persönlich: Der gelassene Umgang mit Kränkungen  Ratgeber von Bärbel Wardetzki: Eine Kränkung ist wie ein Schlag ins Gesicht, eine Ohrfeige für die Seele. Sie trifft direkt unser Selbstwertgefühl. Wir fühlen uns nicht respektiert, nicht wertgeschätzt und nicht verstanden.
Die erfahrene Psychotherapeutin und Bestsellerautorin Bärbel Wardetzki zeigt, dass wir Kränkungen nicht hilflos ausgeliefert sind. Denn ob wir etwas als Kränkung erleben und wie stark wir uns verletzt fühlen, haben wir zu einem guten Stück selbst in der Hand. Je mehr wir wissen, was uns kränkt, welche alten Wunden durch aktuelle Verletzungen aufgerissen werden und welche Möglichkeiten wir haben, uns zu schützen, umso weniger müssen wir unter Kränkungsgefühlen leiden.
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