Immer mehr Hundebesitzer stellen die Fütterung ihrer Tiere um und füttern roh. Im heutigen Artikel geht es darum, was BARF genau bedeutet und woraus eine artgerechte Fütterung besteht. Denn wer bisher auf Trockenfutter und Dosenkost zurückgegriffen hat, muss einige Informationen sammeln, bevor er seinem Hund die erste rohe Mahlzeit anbieten kann.
BARF – Was ist das?
Tipps aus dem Buch von Marianne Kohtz-Walkemeyer
BARF steht für Bones and Raw Food, also Knochen und rohes Futter. Bei dieser Form der Ernährung wird nichts gekocht, wenn man einmal von wenigen Lebensmitteln wie Kartoffeln absieht. Gemüse wird püriert, damit der Hund es aufschließen kann.
Der Hund als Fleischfresser
Hunde haben einen kurzen Verdauungstrackt, da tierische Eiweiße und Fette rasch verstoffwechselt werden. Bakerien und Parasiten können sich nicht einnisten, was wichtig ist, da der Hund sich so auch von Aas und Abfall ernähren kann, ohne Schaden zu nehmen. Pflanzliche Nahrung kann der Hund hingegen nur aufnehmen, wenn sie vorbehandelt ist.
Was darf der Hund fressen?
Fleisch ist die Hauptkomponente der Nahrung des Hundes. Geflügel eignet sich hervorragend zum Einstieg, auch Rind und Kalb wird häufig gefüttert. Schweinefleisch hingegen darf nicht gefüttert werden, da es mit einem Virus behaftet sein kann, der eine tödliche Infektion verursacht. Wenn überhaupt, darf der Hund nur gut durchgegartes Schweinefleisch bekommen. Auch Fisch ist bei Hunden sehr beliebt. Bieten Sie diesen ohne Angelhaken und Innereien an.
Ein Teil der Ration besteht aus Obst und Gemüse, die jedoch püriert werden müssen. Gibt man zum pürierten Gemüse Thuhfisch oder Sauermilchprodukte, wird es gern gefressen. Einige Gemüsesorten sind nicht geeignet, dazu gehören zum Beispiel Tomaten und Paprika oder Hülsenfrüchte. Informieren Sie sich genau, bevor Sie mit der Rohfütterung beginnen.
Wie stellt man um?
Am einfachsten ist es, wenn man die Fertigfuttermahlzeit stückweise reduziert und mit Frischfutter ergänzt. So können Hund und Herrchen Erfahrungen sammeln. Sie können zum Beispiel mit leicht gedünstetem Rinderhack anfangen und dann später gewolftes rohes Fleisch anbieten. Später kommt dann ein Hühnerhals und ein Stück mit Knochen hinzu. Bieten Sie auch Fisch zunächst in kleinen Stücken an, auch der Hund muss sich umstellen. Innereien fressen Hunde meist gern, sollten aber nicht zu häufig gefüttert, da sie belastet sein können.
Mischen Sie Frisch- und Fertigfutter nicht, weil die Verdauungszeit unterschiedlich lang ist. Einige Hunde kann man nicht umstellen, sie vertragen das Futter nicht. Akzeptieren Sie diese Tatsache und erzwingen Sie nichts.
Nachteile der Umstellung
Man muss Einkaufsquellen ausmachen (Schlachthof, günstige Gemüse etc.), die Mahlzeiten vorbereiten, rohes Fleisch zerschneiden und ggf. auch einmal damit leben, Futterflecken auf dem Teppich zu beseitigen. Wer sich vorher ausreichend informiert, kann viele Probleme in der Umstellung vermeiden.
Viele detaillierte Tipps und Nahrungsmittellisten und Anleitungen finden Sie im Ratgeber „BARF für Hunde: Den besten Freund gesund ernähren“ von Marianne Kohtz-Walkemeyer .