Narzissten sind allgegenwärtig und jeder Mensch besitzt narzisstische Tendenzen. Aber was tun, wenn man mit einem hochgradig narzisstischen Partner eine Beziehung eingegangen ist? Narzisstische Beziehungen zeigen bestimmte Muster, nach denen sie funktionieren, da die beiden Partner sich dringend brauchen. Im heutigen Artikel geht es um die Grundlagen der narzisstischen Partnerschaft.
Narzissten in der Partnerschaft
Tipps aus dem Buch von Bärbel Wardetzki
Narzisstische Liebesbeziehungen sind wie ein Feuerwerk, das, wenn es abgebrannt ist, »dicke« Luft und Brandgeruch hinterlässt.
Die typische narzisstische Beziehung
Jede Begegnung mit anderen Menschen kann einen narzisstischen Nutzen für uns bringen, wenn das Gegenüber unser Selbstwertgefühl stärkt. Umgekehrt schwächen Menschen, die uns ablehnen oder sogar direkt mobben, das Selbstwertegefühl – wir meiden solche Personen und suchen die Nähe von Menschen, die uns gut tun.
Problematisch wird es, wenn das eigene Selbstwertgefühl so instabil ist, dass wir die Zuwendung der anderen Menschen dringend benötigen, um wenigstens ein Minimum an Selbstwertgefühl aufzubauen. Ein solcher Mensch passt sich in der Beziehung an, um geliebt zu werden, oder er stellt sich großartig dar, um von anderen Bewunderung zu ernten. Jeder Mensch leidet hin und wieder unter Selbstzweifeln, aber die stabileren Menschen besitzen genug innere Ressourcen, um zu verhindern, dass sie in eine Art Minderwertigkeitsdepression fallen.
In einer narzisstischen Beziehung leiden meist beide Partner unter einem verminderten Selbstwertgefühl: Der eine Partner lebt grandios überhöht und hält sich für Gott und die anderen Menschen für dumm; der andere Partner lebt depressiv minderwertig und passt sich an, um Bestätigung zu erhalten. Das Verrückte an der narzisstischen Beziehung ist, dass beide Partner einander dringend brauchen, um ihr Selbstwertgefühl einigermaßen im Griff zu haben.
Ich bin das Zentrum
In der narzisstischen Beziehung dreht sich alles um den eigenen Vorteil: Es geht weniger um die andere Person, sondern um die Funktion, die er für das eigene Selbsterleben hat. Narzisstische Beziehungen sind deshalb selten nährend und glücklich, sie enden häufig, bevor sie richtig begonnen haben. Statt einer lang und gleichmäßig brennenden Kerze versprühen Narzissten ein kurzlebiges, intensives Feuerwerk, das sofort wieder verlöscht.
Beziehung auf Augenhöhe?
Eine narzisstische Beziehung beinhaltet ein großes Ungleichgewicht, egal ob Mann oder Frau die Pantoffel an hat. Der narzisstische Mensch stellt immer ein Gefälle her, auch im beruflichen oder sonstigen privaten Umfeld. Erniedrigt ein Narzisst seinen Partner, so liegt der Fokus klar auf den Schwachstellen. Der Narzisst ist natürlich schöner, schneller, intelligenter und beliebter. Im umgekehrten Fall wird der Parter idealisiert und aufgewertet. Dieser Mechanismus wirkt gerade auch zu Beginn der Partnerschaft. Wird die Idealisierung aufrecht erhalten, so kommt es irgendwann zu einem Bruch der Partnerschaft.
Befinden sich die Partner auf Augenhöre, so wird ständig verglichen. Die Selbsteinschätzung ist nie unabhängig von äußeren Faktoren. Narzissten finden sich nur gut, wenn sie etwas besser können als andere Menschen. Dies ist sehr anstrengend, da es immer jemanden gibt, der etwas besser kann oder noch schöner ist.
Wer gibt sich für wen auf?
Darf ich so sein, wie ich bin, oder bin ich nur durch dich?
Viele Menschen, die in der Beziehung die Unterlegenen sind und sich aufgeben, suchen bei der Psychologin Bärbel Wardetzki Hilfe. In Seminaren arbeitet sie das Problem auf: Menschen trauen sich nicht, ihre Bedürfnisse zu zeigen, passen sich an und sind nur für den Partner da. Es ist für diese narzisstischen Partner extrem wichtig, dem anderen zu gefallen. Etwas anderes zählt in der Beziehung nicht. Diese Rechnung geht meist nicht auf, da beide Partner sich in einer solchen Situation ungeliebt fühlen.
Dabei ist es genau umgekehrt: Nicht durch Unterwerfung erwirbt man Anerkennung und Liebe, sondern durch Ebenbürtigkeit. Versucht ein Partner jedoch, die Selbstaufgabe, zum Beispiel mit Hilfe eines Therapeuten zu beenden, so ist damit zu rechnen, dass der oben stehende Partner damit nicht einverstanden ist. Narzisstische Beziehungen brechen häufig, wenn der unterlegene Partner Augenhöhe einfordert.
Viele Tipps, wie eine narzisstische Parnerschaft dennoch gelingen kann, finden Sie im Ratgeber „Eitle Liebe: Wie narzisstische Beziehungen scheitern oder gelingen können“ von Bärbel Wardetzki.
Narzisstische Beziehungen gleichen einem Feuerwerk: Heiße Gefühle, große Begierde, Verführung und Verschmelzung sind groß – doch meist erlöscht das Feuer rasch. Zurück bleiben Verletzungen und Frustration durch die Egozentrik der Partner.
Bestsellerautorin Bärbel Wardetzki analysiert die Dynamik narzisstischer Beziehungen und geht auf die damit einhergehenden seelischen Nöte ein. Sie zeigt, wie auch Partnerschaften zwischen narzisstischen Menschen gelingen können, ohne dass einer von beiden zu sehr leidet.
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