Hätte ich nur ein dickeres Fell! Diesen Satz haben schon viele Menschen ausgesprochen. In der Tat könnten wir manchmal gegen unangenehme Zeitgenossen und Situationen etwas mehr Rückhalt brauchen. Barbara Berckhan verspricht ein konkretes Schnittmuster, mit dem Sie sich ihr dickes Fell zurechtscheidern können. Heute gibt es die wichtigsten Tipps aus ihrem Buch.
Ein dickes Fell zulegen
Tipps aus dem Buch von Barbara Berckhan
Worum geht es? Wir wollen Dinge, die uns stören oder nerven, gelassener ertragen können. Nicht gleich aus der Haut fahren, wenn jemand einen dummen Spruch ablässt. Ruhe bewahren und bei sich selbst bleiben, statt auszuflippen. Es geht nicht um eine starre Abwehrmauer oder um einen Kampfanzug, sondern um innere Stabilität.
Mit fünf Techniken zum Tiger werden
- AUSSIEBEN: Nimm das Gute und lasse das Unangenehme los. Dieser Grundsatz gilt für Menschen und für Tätigkeiten gleichermaßen. Wir können uns das Leben leichter machen, indem wir unangenehme Zeitgenossen weitgehend meiden und auch nicht alles tun, was wir nicht mögen. Zur Technik des Aussiebens gehört auch, sich auf das Angenehme und Positive zu konzentrieren und die unvermeidlichen unangenehmen Dinge somit etwas auszublenden. Versuchen Sie, auch in einer Panne oder in einem Missgeschick noch etwas Gutes zu erkennen.
- ABSTAND: Als Nächstes bringen Sie mehr Distanz zwischen sich und Ihre Probleme. Es hilft niemandem, wenn die Gedanken ständig um ein Problem kreisen. Treten Sie ein paar Schritte zur Seite und betrachten Sie das Problem von weitem. Wenn ein Konflikt droht, kann es helfen, den Raum für fünf Minuten zu verlassen (je nach Situation). Abstand bekommen Sie auch, wenn Sie sich regelmäßige angenehme Termine organisieren, beispielsweise Ihre Zeit einem schönen Hobby widmen.
- AUFHÖREN: Aufhören? Genau, nämlich mit der ständigen Selbstkritik, die in den Köpfen vieler Menschen beinahe schon unbemerkt läuft. Versuchen Sie, die quälenden Gedanken nach und nach zu stoppen. Sie sind nicht hässlich, unmöglich, faul oder zu dumm! Sie denken das bloß von sich, das ist ein großer Unterschied! Zwar hat der innere Kritiker eine warnende Funktion, aber wenn er zu dominant ist, schwächt er ihr Selbstvertrauen. Also legen sie den werten Herrn ein wenig an die Kette.
- AUSGEGLICHEN: Sorgen Sie dafür, ihre innere Stabilität wiederzufinden. Neben dem inneren Kritiker, den Sie in Punkt drei zähmen sollten, gibt es auch noch den inneren Nörgler. Während der Kritiker uns selbst fertigmacht, ist der Nörgler nach außen gerichtet: Er hasst das Wetter, die anderen Menschen und die Umstände im Allgemeinen. Je mehr er nörgelt, desto unausgeglichener sind Sie. Viele innere Nörgler legen schon los, bevor man überhaupt den ersten Fuß aus dem Bett gesetzt hat. Legen Sie ihn ebenfalls an die Leine!
- ABSICHT: Entwickeln Sie eine dickfellige Grundhaltung, indem Sie ihr Leben vereinfachen. Viele Menschen gestalten ihr Leben zu kompliziert und leiden dann unter dem Ergebnis. Was ist wirklich wichtig? Oder handelt es sich um eine unnötige Verpflichtung, die Sie auch loswerden können? Vermeiden Sie Mulittasking, machen Sie stattdessen eine Sache nach der anderen. In Ruhe. Seien Sie eindeutig. Auch ein klares Nein kann eine Beziehung vereinfachen, statt Ja zu sagen und es dann doch nicht zu machen. Wer einfacher lebt, der lernt auch, dass es nicht wichtig ist, sich darum zu kümmern, was andere Leute von Ihnen denken. Sie gehen Ihren eigenen Weg. Hören Sie auf, sich für andere Menschen zu einem Wesen zu verbiegen, das Sie nicht sind! Eventuell sollten Sie auch ihre Leistungsansprüche an sich selbst herunterschrauben. Wem die eigene Leistung nie gut genug ist, der leidet ebenfalls. Verändern Sie Ihren Blickwinkel. Wer nichts erwartet, für den ist alles ein Geschenk. Wer viel erwartet, bekommt nie genug.
Wer diese Grundsätze nach und nach in sein Leben integriert, der bekommt auch ein dickeres Fell. Prüfen Sie die verschiedenen Punkte und achten Sie beim nächsten Mal darauf, wenn Sie sich verletzlich fühlen. Was war der genaue Grund? Eventuell können Sie gleich zurücktreten oder sich vergewissern, dass es nicht wichtig ist, was der andere über ihr neues Hobby denkt.
Viele weitere Details zum Thema finden Sie im Ratgeber „Das dicke Fell: Wie Sie sich vor Frustfallen und Nervensägen schützen“ von Barbara Berckhan.
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