Der Ernährung durch künstliche Verknappung mehr Wert beimessen

Durch die Veränderung unserer Denkweise können wir Berge versetzen. Dies gilt auch für Bewegung und Ernährung! Diplom-Psychologe Pascal Kühner erklärt Ihnen heute, wie Werbepsychologen unsere Ernährung beeinflussen und welche Mechanismen dahinter stecken. Lernen Sie Tricks kennen, wie Sie den Wert der Lebensmittel mehr zu schätzen lernen und sich stärker auf die Qualität der Nahrung besinnen. 

Über die künstliche Verknappung

Tipps und Tricks von Pascal Kühner

Begrenzung weckt Begehren

Es ist wie in der freien Marktwirtschaft: Der Preis unserer Lebensmittel spiegelt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder. Wir haben „gelernt“, dass der Preis eines Guts etwas über dessen Wert aussagt. Wir schließen also daraus: Je teurer z.B. ein Brotaufstrich ist, desto besser muss seine Qualität sein. Wir sind der Meinung, dass der hohe Preis ein qualitativ hochwertiges Produkt rechtfertigt. Und das stimmt tendenziell auch. Denken wir nur mal an die artgerechte Haltung der Kühe oder den ökologisch nachhaltigen Futtermittelanbau. All das macht unseren Brotaufstrich teurer.

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Im Supermarkt angekommen, muss der Brotaufstrich immer schön nachgefüllt werden. Er darf unter keinen Umständen zu Hauf im Kühlregal stehen und so den Eindruck erwecken, dass der Discounter das Produkt zu Tausenden eingekauft hat. Dass nur wenige davon im Kühlregal stehen, macht das Produkt seltener und verstärkt den Eindruck der Knappheit. Da das Produkt ja „begrenzt“ ist, sind wir eher gewillt, mehr zu bezahlen.

Qualität hat ihren Preis, doch sollten wir vorsichtig sein, einfach unreflektiert Preis mit Qualität gleichzusetzen.

Was steckt psychologisch hinter der künstlichen Verknappung?

Warum schafft es die künstliche Verknappung, die Attraktivität eines beliebigen Produkts oder einer beliebigen Dienstleistung zu erhöhen? Rein objektiv betrachtet ist die Ware doch dieselbe, oder? Gemäß der psychologischen Theorie der „Rechtfertigung des Aufwands“ empfinden wir viel mehr Wertschätzung für eine Sache, wenn wir uns dafür richtig ins Zeug legen mussten, um diese eine Sache zu erhalten. Nehmen wir mal an, ich nehme für meinen neuen Brotaufstrich einen extraweiten Umweg in Kauf. Am folgenden Morgen probiere ich den neuen Brotaufstrich aus. Zu meinem Erstaunen schmeckt mir der Aufstrich nicht mal so gut, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Jetzt kommt die so genannte „kognitive Dissonanz“ zum Tragen. Diese sorgt dafür, dass es jetzt für mich selbstwertdienlicher ist zu sagen: „Der Aufstrich ist voll okay, der Weg hat sich also gelohnt!“ statt zu argumentieren: „So ein Mist, jetzt schmeckt der blöde Aufstrich nicht mal.“ In diesem Fall biege ich mir die Wahrheit etwas zurecht. Dieses Denken dient meinem Selbstwert. Wer will sich schon eingestehen, umsonst den langen Weg zurückgelegt zu haben?

Die künstliche Verknappung wirkt auch deswegen so gut, weil alle Menschen von der Idee überzeugt sind, dass sie einzigartige Individuen sind. Deswegen möchten sie auch anders sein als die breite Masse und auch demnach etwas Einzigartiges besitzen. Beim Rabattkauf beispielsweise gibt es doch tatsächlich immer wieder Menschen, die nicht wie die breite Masse einfach kauft, sondern weiter Preise vergleicht. Man ist nämlich erst dann einzigartig, wenn man weniger bezahlt als alle anderen. Außerdem erhöht der persönliche Einsatz den objektiven Wert der Ware immens.

Künstliche Verknappung im Alltag nutzen

Wir leben heute in einer Überflussgesellschaft. Früher gab es lediglich an Feiertagen Fleisch, Zucker oder Weißmehl. Es klingt erst einmal paradox, doch sollten wir gerade in der heutigen Zeit ganz bewusst gesunde Lebensmittel knapp halten. Am besten haben wir immer nur das im Haus , was wir geradeso  verbrauchen. Auch wenn das bedeutet, dass wir mehrmals pro Woche einkaufen gehen müssen. Durch die künstliche Verknappung messen wir dem Lebensmittel wieder mehr Wert bei. Wer beim häufigeren Einkauf dann zu Fuß geht, integriert gleichzeitig mehr Bewegung in den eigenen Alltg. Deswegen darf der Bioladen auch gerne etwas weiter entfernt sein.

Mehr gute Tipps rund um die Psychologie der Ernährung finden Sie im Ratgeber „Band 3: Angewandte Psychologie (Schritt für Schritt zu mehr Vitalität)“ von Dr. Pascal Kühner!

Bewegte Ernährung – Schritt für Schritt zu mehr Vitalität – Band 3: Angewandte Psychologie Band 3 aus der Reihe „Schritt für Schritt zu mehr Vitalität“ von Dipl. Psych. Pascal Kühner zeigt, wie man allein durch seine Denkweise Berge versetzten kann. Der Autor wendet sein psychologisches Wissen an in Bezug auf Essen und Bewegung. Vitalität und Gesundheit hängt stark von der Denkweise ab und wie man sich selbst programmiert. Es lohnt sich, seine Denkstrukturen zu hinterfragen. Das gelingt durch die vielen Praxisbeispiele in diesem Band. Damit kommt kann gleich ins Tun. Das ist der Schlüssel zu einer langfristigen Verhaltensänderung die wirklich Spaß macht! (170 Normseiten) hier kaufen!

Ebenfalls erschienen sind Band 1 (Bewegung) und Band 2 (Ernährung).

Über den Autor

Pascal Kühner lebt das vor, was er anderen weitergeben möchte: Ausgewogene Ernährung, Spaß am Leben und regelmäßige sportliche Aktivität sind fest in seinen Alltag integriert.

Herr Kühner bietet ess- und sportpsychologische Individualcoachings an. Neben seiner mehrjährigen Erfahrung im Bereich Gesundheit, Entspannung und alternative Medizin liegt sein Hauptaugenmerk auf ess- und sportpsychologischem Know-How im Alltag. Ihm liegt am Herzen, dass Menschen ihre Gesundheit mit Aspekten der angewandten Psychologie verknüpfen. Er gibt ess- und sportpsychologische Tricks, gepaart mit Wissen über Gesundheit und Bewegung. Das vereinfacht unseren Alltag ungemein. Bald stellen sich erste Erfolge ein und diese motivieren natürlich zum Weitermachen. Herr Kühner holt die Menschen dort ab, wo sie stehen und bringt sie dorthin, wo sie hin möchten.

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