Koffein und sein Beitrag zum Burnout – Von der Koffeinsucht zum Koffeinentzug

Was ist der Mensch ohne seinen Kaffee am Morgen? Ohne den Muntermacher gehen die wenigsten Menschen morgens aus dem Haus. Wir alle sagen, dass wir gerne Kaffee trinken – aber stimmt das? Schon nach einem Tag ohne Koffein leiden wir unter heftigen Entzugserscheinungen, denn das Alkaloid ist ein Suchtmittel. Heute geht es um den Beitrag des Koffeins zum Burnout, um Koffeinsucht und um den (schmerzhaften) Entzug.

 

Ich brauche meinen Kaffee!

Tipps aus dem Buch von Volker Schmiedel

Wenn man diesen Satz hört, dass jemand den Kaffee dringend braucht, dann klingt das doch nach Sucht. Ein Vergleich: Was würden Sie sagen, wenn Ihnen Ihr Arbeitskollege um 17 Uhr ausrufen würde: „Ich brauche dringend meinen Rotwein!“?

Koffein mobilisiert

Koffein macht uns fit, indem er die Nebennieren stimuliert, Adrenalin und Cortisol auszuschütten, das sind Stresshormone. Viele weitere Effekte hat die häufig konsumierte Substanz, sie mobilisiert unsere Energiereserven. Auch kurz vor dem Burnout stehend, quetscht der Kaffee noch das Letzte aus uns raus.

Wie jedes Suchtmittel führt auch der Kaffee zur Gewöhnung, wir brauchen nach und nach immer mehr. So wundert es nicht, dass die Deutschen pro Kopf und Jahr 150 Liter Kaffee trinken – vom Greis bis zum Säugling! Kaffee ist eine beliebte und allseits akzeptierte Volksdroge.

Der Koffeinentzug

Sie glauben nicht, dass Kaffee süchtig macht? Dann verzichten Sie doch einmal drei Tage lang auf jegliches Koffein. Also neben Kaffee auf schwarzen Tee, grünen Tee, Cola, Cola light, Energy-Getränke, Mate-Tee, koffeinfreien Kaffee (bis zu 25% Koffein enthalten) und auf Kakao und Schokolade (enthalten kleine Mengen). Etwa 12 bis 24 Stunden nach dem letzten Kaffee treten die ersten Entzugserscheinungen auf. Dazu gehören Kopfschmerzen, Lethargie, eventuell Depressionen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und grippeähnliche Symptome. Viele Menschen, die sich am Wochenende schlecht fühlen, leiden in Wirklichkeit unter Entzugserscheinungen vom Koffein, da sie am Wochenende weniger Kaffee trinken als unter der Woche.

So ein Entzug dauert etwa eine gute Woche, danach geht es dann aufwärts. Sie werden wieder leistungsfähiger. Die Nebenniere kann sich erholen von dem ständigen Angriff des Kaffees. Bei drohendem Burnout ist der Koffeinentzug ein Puzzleteil von vielen, das Ihnen helfen kann, sich wieder besser zu fühlen.

Kaffee als Genussmittel

Wer den Entzug hinter sich hat, möchte das nicht erneut erleben. Trinken Sie doch in Zukunft Kaffee nur noch als Genussmittel. Wenn Sie höchstens jeden zweiten Tag die Einladung auf einen Cappuccino annehmen, dann tritt keine Gewöhnung ein. So wirkt der Kaffee auch, wenn Sie ihn mal wirklich dringend benötigen. Eine koffeinfreie Alternative zum Kaffee ist übrigens Caro Kaffee, der aus Getreiden und Zichorie gewonnen wird.

Kaffee als Ursache für Migräne

Volker Schmiedel berichtet in seinem Buch von einer jungen Patientin, deren häufige Migräneattacken durch den Koffeinentzug wesentlich gelindert werden konnten. Während des Entzugs litt die Patientin jedoch unter heftiger Migräne. Danach benötigte sie die stark wirkenden Triptane nur noch sehr selten, während sie vorher alle paar Tage davon Gebrauch machen musste.

Viele weitere Tipps rund um das Thema Burnout finden Sie im Ratgeber „Burnout: Wenn Arbeit, Alltag & Familie erschöpfen“ von Volker Schmiedel.

Noch nicht überzeugt, dass Ihr geliebter Kaffee auch Nachteile mit sich bringt? Dann lesen Sie diesen Artikel.

Burnout: Wenn Arbeit, Alltag & Familie erschöpfen  Ratgeber von Volker Schmiedel: Gefühle des Versagens, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen sind nur drei von vielen Anzeichen, mit denen sich Burnout bemerkbar macht. Der geistige, körperliche und seelische Erschöpfungszustand kann sich über Jahre hinziehen und unbehandelt schwere Folgen haben. Zumeist richtet sich der Fokus bei Burnout auf die psychische Dimension. Der Autor zeigt, dass es aber auch körperliche Ursachen gibt, zum Beispiel Serotonin- und Nährstoffmangel. Er erklärt, welche Tests bei Burnout wirklich sinnvoll sind und wie eine ganzheit­liche Behandlung aussehen kann. Im Special „Doping im Job“ thematisiert er zusätzlich das Phänomen, dass sich viele Menschen durch Selbstmedikation mit Antidepressiva scheinbar fit machen.
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7 comments

  1. Kaffee ist wie Wein (uns sollte es auch sein) ein Genussmittel. In Maßen genossen schadet er sich er nicht dem Körper. Bei mir gibt es den ersten Kaffee des Tages am Mittag. Zum Frühstück kann ich keine trinken denn dann ist mein ganzer Tag gelaufen, da mich Übelkeit plagt. Ein Glas Wasser zum Frühstück riecht.

  2. Vielen Dank Ulrike für den Artikel. Bin selbst schon länger von Kaffee auf die gesündere Alternative (siehe: https://matetee.org/mate-tee-gesund/ ) Mate Tee umgestiegen.

  3. Nun lebe ich schon alkohol- und nikotinfrei. Und jetzt verzichte ich dazu für eine gewisse Zeit auf meinen nicht nur heiß getrunkenen, sondern auch ebenso geliebten, morgentlichen Cappuccino. Warum? Abhängigkeiten möchte ich nur so wenige wie möglich haben. Und, siehe da, es tut kaum weh! Zwei Tage leichte Kopfschmerzen, aber schon vom ersten Tag an besserer Schlaf!
    Fazit: Einfach mal probieren!!!

  4. So ist es,

    Lebe seit 8 Tagen Koffeinfrei.Die ersten 6 Tage waren ziemlich heftig.Vor allen diese bleierne Müdigkeit und fast depressive Stimmung.
    Zu diesen Sympthomen gesellte sich auch noch ein starker Drang nach Kaffee.
    Ab Tag 8 fühle ich mich wirklich besser,Müdigkeit ist verschwunden und ich bin endlich wieder ruhiger.
    Koffein ist für mich in Zukunft endgültig tabu,denn auf Dauer macht dieser Stoff,krank und süchtig.

    (20 Jahre Kaffeekonsum)

    Gruß Jens

  5. Ich habe eine zeitlang sehr viel Kaffee getrunken und nach einer Zeit hatte ich mit Übelkeit zu kämpfen. Habe dann versucht 14 Tage ohne Koffein auszukommen und wie Jens schon gesagt hat.. es war heftig! Aber ich habe es geschafft und bin echt happy drüber. Die Übelkeit ist nun ganz weg 🙂

    LG Kathrin

  6. Hi,
    ich finde man kann als Alternative Grünen Tee trinken. Der hat auch Koffein, aber ich denke einem wird nicht übel danach. Er ist besser für die Verdauung 😉

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