Begeisterung ist der Schlüssel zum Erfolg

Wir wollen noch besser werden, uns noch mehr anstrengen, die Besten in unserem Fach werden … trotzdem haben viele Menschen innerlich aufgegeben und resigniert. In den Unternehmen machen sie Dienst nach Vorschrift und sind froh, wenn sie um fünf Uhr endlich nach Hause gehen dürfen. Lernen möchten diese Menschen nicht, was Hänschen nicht gelernt hat, lernt Hans nimmermehr. Dabei funktioniert unser Gehirn völlig anders, weiß der Neurobiologe Gerald Hüther. Heute geht es um die Begeisterung als Schlüssel zum Erfolg.

 

 

Mit Begeisterung geht alles wie von selbst

Tipps aus dem Buch von Gerald Hüther

Wir passen uns an die Umgebung an

Wenn ein Kind aufwächst, passen sich die neuronalen Vernetzungen des Gehirns an die Anforderungen seiner Umgebung an. Wir lernen nur jene Dinge, die für uns auch wichtig sind. Um es kurz zu fassen: Unser Gehirn wird so, wie wir es mit Begeisterung benutzen. Um sich für etwas zu begeistern, muss es einem wirklich wichtig sein. Dabei begeistern sich Menschen für die unterschiedlichsten Dinge.

Was passiert, wenn wir voll bei der Sache sind? Unser Gehirn schüttet verschiedene Neurotransmitter aus, die Gerald Hüther als die „Gießkanne des Gehirns“ bezeichnet. Nur mit Gießkanne ist Wachstum möglich – und damit das Lernen. So wird auch klar, warum jemand, der vom Arbeitsamt zu einer Weiterbildung verpflichtet wird, nicht unbedingt von der Maßnahme profitiert. Es fehlen Begeisterung, Interesse und Engagement. Man kann das Wissen eben nicht in die Menschen hineinprügeln – aber man kann sie verführen!

Kinder sind noch begeisterungsfähig. Sie können sich mit einem Grashalm auf der Wiese genauso beschäftigen wie mit dem neuen Spielzeug. So lernen sie Schritt für Schritt ihren Körper und ihre Umgebung kennen. Ein Kind möchte auf einen Baum klettern, schwimmen lernen und ein Bild malen. Dies tun Kinder im Grunde alles von selbst – wenn wir sie nicht entmutigen. Die Abwertung und Entmutigung durch eine emotional nahestehende Person ist das Schlimmste, was wir unseren Kindern antun können. Kinder müssen ihre Bedürfnisse unterdrücken, damit die Erwachsenen zufrieden sind. Nur so erhalten sie Nähe und Verbundenheit. Wenn es schlecht läuft, so wird dem Kind im Laufe der Entwicklung die natürliche Begeisterungsfähigkeit Schritt für Schritt abtrainiert.

Kinder lernen schnell, und zwar durch Beobachten und Imitation. Leider lehrt das Umfeld häufig, dass man mit Betrug und Lügen weiter kommt als mit Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit. Niemand kommt als Menschenverächter oder als Ausbeuter zur Welt, aber das Umfeld macht einige Menschen im Laufe der Zeit dazu. Weil sie immer wieder plastisch vor Augen geführt bekommen, dass man auf diese Art erfolgreich ist.

Teufelskreis der Fehlmotivation

Nicht nur von Vorbildern lassen Menschen sich begeistern (zu Positivem wie Negativem). Die älteste Methode der Motivation ist die Belohnung. Auch hier setzt man Kreativität in Gang – allerdings nicht für die Aufgabe, sondern allein für das Erreichen der Belohnung. Mit der Belohnung oder dem Bonus ist es wie mit Drogen – der Mensch stumpft ab und braucht mit der Zeit immer mehr davon. Die Möhre, die dem Esel vor die Nase gehalten wird, muss immer größer und schmackhafter werden, damit der Esel sich überhaupt noch in Bewegung setzt. Die Erziehungsmethode von Belohnung und Bestrafung wird auch heute noch vielfach verwendet. Irgendwann funktioniert die Zirkusnummer nicht mehr. Es gibt keine Belohnung mehr, die groß genug wäre, und keine Strafe, die hart genug wäre, um die Person noch zu motivieren. Immer wieder gibt es Menschen, die auf die Methoden nicht mehr ansprechen und sich verweigern.

Alternative zu Belohnung und Strafe

Gibt es eine Alternative zu Belohnung und Bestrafung? Wie kann man die Menschen noch erreichen? Nun, für nichts lassen sich Menschen mehr begeistern als für Dinge, die ihnen die Gelegenheit geben, Verbundenheit und Nähe sowie Wachstum, Autonomie und Freiheit zu erleben. Wer in der Gemeinschaft mit anderen über sich selbst hinauswachsen kann, der ist glücklich.

Viele weitere Tipps und konkrete Beispiele finden Sie im Ratgeber „Was wir sind und was wir sein könnten: Ein neurobiologischer Mutmacher“ von Gerald Hüther.

Was wir sind und was wir sein könnten: Ein neurobiologischer Mutmacher  Ratgeber von Gerald Hüther: Kreativität und Begeisterung statt Leistungsdruck und Stress – wie wir es schaffen, das zu entfalten, was in uns steckt. Ob im Umgang mit Kindern, mit Kollegen und Mitarbeitern, mit alten Menschen — und mit uns selbst: Wir sind es gewohnt, alles als Ressource anzusehen. Kein Wunder, dass ‚Burn-Out‘ die Krankheit unserer Zeit ist, dass wir uns vor Krisen nicht retten können. Denn auch eine Gesellschaft kann kollektiv ihre Begeisterungsfähigkeit verlieren, dann dümpelt man in Routine dahin, man funktioniert, aber man lebt nicht mehr. Der bekannte Gehirnforscher und erfolgreiche Autor Gerald Hüther plädiert für ein radikales Umdenken: Er fordert den Wechsel von einer Gesellschaft der Ressourcennutzung zu einer Gesellschaft der Potentialentfaltung, mit mehr Raum und Zeit für das Wesentliche. In seiner großartigen, ganz konkreten Darstellung zeigt er aus neurobiologischer Sicht, wie es uns gelingen kann, aus dem, was wir sind, zu dem zu werden, was wir sein können. (43 Rezensionen, 4,3 Sterne, 192 Normseiten) hier kaufen!

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