Acht Stärken gegen die Lebenskrise

Manchmal schleicht sie auf leisen Sohlen an uns heran, manchmal trifft sie uns unvermittelt: Die Lebenskrise. Wir können nicht vorhersehen, welches Schicksal uns treffen wird, aber wir können uns mental stärken, um besser durch die Krise durchzukommen. Im heutigen Artikel geht es um acht Stärken, die Ihnen in der Krise gute Dienste leisten.

 

Mit acht Stärken besser durch die Lebenskrise

Tipps aus dem Buch von Sigrid Engelbrecht

Lebenskrisen treffen uns meist unvermittelt

Besser, höher, weiter – wir wollen erfolgreich sein und uns kontinuierlich verbessern. Dann kommt die Kündigung, die Scheidung oder ein plötzlicher Tod eines geliebten Menschen – und wir stehen im Regen. Wie können wir uns für solche Situationen innerlich stärken? Schließlich ist nicht jeder ein Glückspilz, der im Leben von größeren Krisen verschont bleibt.

Die meisten Krisen werden uns von außen aufgezwungen, wir haben keine oder nur wenig Einflussmöglichkeit. Es gibt verschiedene Formen von Krisen. Einige überrennen uns plötzlich und unerwartet, das sind Veränderungskrisen. Andere schleichen sich an (z.B. eine Midlifecrisis), man bezeichnet diese Krisen als Entwicklungskrisen.

In der Krise reichen die Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten, die wir gelernt haben, nicht mehr aus, um mit der Situation fertig zu werden. Wir fühlen uns hilflos und wissen nicht, was wir tun können. Dabei kann die Krise auch eine Chance beinhalten und ein Wendepunkt im Leben darstellen. Stecken wir jedoch mittendrin, sehen wir dies nicht. Wir müssen neue Wege einschlagen und Neues lernen, um die Krise zu bewältigen.

Was hilft in der Krise? Resilienz bedeutet soviel wie Elastizität oder Unverwüstlichkeit. Einige Menschen kommen mit mehr davon auf die Welt, aber wir alle können unsere Resilienz oder das dicke Fell, wie es gerne genannt wird, stärken. Die Autorin hat hierfür die Resilienz in acht wichtige Faktoreen unterteilt, an denen wir arbeiten können.

1) Wahrnehmen, was ist

Je früher Sie eine sich anbahnende Krise erkennen, desto früher können Sie reagieren. In der Krise wenden wir jedoch reflexartig eine Vogel-Strauß-Taktik an, um die Psyche zunächst zu schonen. Wer die Krise ausblendet, bleibt stehen. Daher müssen wir möglichst bald in die Wahrnehmungsphase gelangen, denn hier geht es weiter. Stellen Sie sich der Situation.

2) Die Wirklichkeit akzeptieren

Akzeptieren, was ist, hilft Ihnen, sich anschließend neu auszurichten. Meist werden uns die Ausmaße einer Krise nur nach und nach bewusst, das bringt eine Menge Schmerz und Verzweiflung mit sich. In einer akuten Krise schlafen wir schlecht und können uns meist schlechter konzentrieren als sonst. Der zweite Schritt ist daher der schmerzhafteste Schritt in der Bewältigung der Lebenskrise. Wenn Sie mit dem Schicksal hadern („Warum ich?“), verlängern Sie die Dauer der schmerzhaften Zeit. Leben Sie in dieser Zeit nur einen Tag auf einmal und finden Sie Ventile für Ihre Emotionen. Hier hilft zum Beispiel das Tagebuchschreiben, über das die Autorin Elisabeth Mardorf zwei Tipps vorgestellt hat (hier und hier). Auch malen, zeichnen, Musik hören und Bewegung können in dieser Phase helfen.

3) Mit sich selbst ins Reine kommen

Durch die Krise hat sich das eigene Weltbild erschüttert. Wir empfinden Rache, wenn wir betrogen wurden oder sind sauer über unsere eigene Dummheit. Schuldgefühle sind fast unvermeidlich in der Krise. Diese Reaktionen sind normal, doch sollten wir nicht zu lange da drin hängenbleiben. Wenn Sie etwas bereuen, dann gestehen Sie sich die Reue zu. Es geht hier weniger um die Vergangenheit, als um die Zukunft. Machen Sie ihren Fehler wieder gut oder planen Sie, wie Sie in Zukunft auf die Situation reagieren werden. Es gibt jedoch auch viele Krisen, wo uns keine Schuld trifft. Lassen Sie los und verzeihen Sie sich und den anderen.

4) Sich helfen lassen

Nehmen Sie Hilfe von anderen Menschen an und sprechen Sie über Ihre Emotionen. Auch wenn Sie keine Hilfe benötigen, es beruhigt, wenn Sie wissen, wo Sie im Krisenfall Hilfe bekommen können. Notorische Schwarzseher sind in dieser Phase die falschen Helfer. Die Person sollte belastbar, einfühlsam und hilfsbereit sein. Können Sie für Entlastung in Ihrem Alltag sorgen? Freundschaft besteht aus Geben und Nehmen. Wer Freundschaften in guten Zeiten pflegt, kann in schlechten Zeiten auf diese Menschen bauen (jedenfalls teilweise).

5) Selbstvertrauen vertiefen

Ohne Selbstwertgefühl sind wir auf die Bestätigung und die Anerkennung der anderen Menschen angewiesen, wir sind viel leichter zu beeinflussen und damit auch zu manipulieren. Menschen mit wenig Selbstvertrauen blicken in der Krise auf ihre Schwächen statt auf ihre Stärken. Reden Sie gut mit sich selbst. Beobachten Sie Ihre inneren Dialoge und korrigieren Sie diese gegebenenfalls.

6) Optimismus entfalten

Optimismus entwickeln ist der nächste Schritt. Dabei geht es nicht darum, alles Ungünstige auszublenden. Optimisten sehen die Schwierigkeiten und sind trotzdem optimistisch, dass sie es schaffen werden, mit diesen Schwierigkeiten umzugehen. Eine Krise ist eine vorübergehende Erscheinung, wir haben immer Einfluss und können diesen nutzen. Optimisten sehen die Welt in einem freundlicheren Licht, sie reagieren stärker auf ein lachendes Gesicht als Pessimisten.

7) Lösungen finden

Suchen Sie nach Möglichkeiten, die nur durch die Krise entstanden sind. Um die Lösungen zu sehen, müssen wir offen sein und neue Betrachtungsweisen zulassen. Es gibt immer viele Möglichkeiten, man muss sie nur sehen. In dieser Phase müssen Entscheidungen getroffen werden. Auch die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, kann man gezielt stärken, das Buch bietet hierzu viele Übungen.

8) Sich neue Ziele setzen

Durch die Krise sind einige Türen zugefallen, die wahrscheinlich für immer verschlossen sind. Gleichzeitig öffnen sich neue Türen, man muss diese eben finden. Bewältigte Krisen stärken die Persönlichkeit. Setzen Sie einen symbolischen Schlusspunkt hinter die Krise. Nachdem Sie vorher Tag für Tag bewältigt haben, ist es jetzt wieder Zeit, an die Zukunft zu denken. Wie soll Ihr Leben weitergehen? Welche Pläne haben Sie? Kalkulieren Sie mögliche Hindernisse unbedingt mit ein.

Viele weitere Tipps und konkrete Übungen zu den Aspekten der einzelnen Phasen finden Sie im Ratgeber „8 Starkmacher für die Seele: Krisenfest leben“ von Sigrid Engelbrecht.

8 Starkmacher für die Seele: Krisenfest leben  Ratgeber von Sigrid Engelbrecht: Was gibt uns Halt in einer Krise und neue Energien? Selbstvertrauen ist eine Komponente innerer Stärke, ebenso ein realistischer Blick aufs Leben und die Fähigkeit zu Selbstdistanz. Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft, sich helfen zu lassen, sind weitere innere Starkmacher. Die Autorin zeigt anhand zahlreicher Beispiele und Übungen, wie wir uns Krisenfestigkeit aneignen können, um mutig und zuversichtlich schwierige Zeiten zu bestehen. (1 Rezension, 4,0 Sterne, 161 Normseiten) hier kaufen!

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